Golvet: Sternerestaurant über den Dächern Berlins

Restaurant Golvet in Berlin

Genuss mit Aussicht lautet das Motto des Berliner Sternerestaurants Golvet. Wer beim Restaurant klingelt, fährt zunächst in den 8. Stock. Dort erwartet die Gäste ein Blick über die Dächer Berlins. Elektronische Musik und die lange Bar erinnern daran, dass sich an diesem Ort früher ein Club befand. Seit März 2020 ist Jonas Zörner der Küchenchef. Er setzt auf wenige, aber aromatische Komponenten. Damit war er so erfolgreich, dass er mitten in der Pandemie 2021 den Michelin-Stern für das Restaurant verteidigen konnte. Während des Lockdowns baute das Team einen Online-Shop mit Produkten aus der Sterneküche auf.

Die Gegenwart im Golvet

Jonas Zöner und sein Team bieten im Golvet ein 7-Gänge-Menü „Die Gegenwart“ an. Gäste können sich aber auch für ein 5- oder 3-Gänge-Menü sowie Gerichte à la carte entscheiden. Für Kinder gibt es ebenfalls eine Speisekarte.

Den Auftakt des Menüs machten drei vegetarische Köstlichkeiten. Zum einen war dies ein Chip, der an Caesar Salad erinnerte, mit eingelegter Aubergine, Kapernstaub sowie Fake-Sardellen. Dazu gab es eine Art Tomate-Mozzarella-Salat mit Tomatensud  und ein Apfelcarpaccio mit Sonnenblumenkern-Schaum sowie getrockneter Belper Knolle. Ein gutes Beispiel für das Zero-Waste-Prinzip des Golvets. Denn hier werden vermeintliche Abfallprodukte raffiniert in das Menü eingebaut.

Golvet: Amouse Bouche

Golvet in fünf Gängen

Nach dem Amouse Bouche kamen wir zum Brotgang. Zu Wasabi-Crackern und einem Seelen-Gebäck gab es die legendäre Golvet-Karamellbutter sowie die Berliner Späti-Butter, die sich als eine Art Berliner äquivalent zur „Café de Paris“-Butter herausstellte. Letztere war definitiv mein Favorit, da die Karamellbutter für meinen Geschmack doch sehr süß ist.

Brotgang

Es folgte im ersten Gang  gepökelte Wagyu-Zunge mit einer gegrillten Fine de Claires Auster, Radieschen, Dill und einem Dashi. Kombiniert wurde das Gericht mit einem Riesling aus der Mosel vom Weingut Wagner. Die Noten von Holunder, Apfel, Quitte und Birne ergänzten die Frische des Gerichts.

Golvet

 

Waldpilz-Consommé & Seeteufelbäckchen

Der zweite Gang war mein Favorit. Pilz-Liebhaber werden meine Begeisterung verstehen. Denn für den nächsten Gang ging es in den Wald. Heraus kam eine Waldpilz-Consommé aus der French-Press mit einem unglaublichen Aroma. Dazu gab es frisch gehobelte Steinpilze sowie einen Cracker mit Ziegenkäse und Fichtensprossen. Verspielt servierte das Golvet-Team das Gericht auf einem Moosbett mit essbaren Blättern.

Golvet: Waldpilz-Consommé

Eine weitere spannende Kombination boten die Seeteufelbäckchen mit Artischocke und geräuchertem Knochenmark mit einem Naturwein von der Bodega Mengoba in Spanien.

Golvet

Milkpunch vom Bar-Chef

Ebenso interessant ging es weiter mit Fake-Kaviar aus marinierter Grapefruit und einem Milkpunch vom Bar-Chef und Gastgeber Andreas Andricopoulos, der hier auf keinen Fall vergessen werden darf. An der Bar über den Dächern Berlin bietet er seinen Gästen sowohl alkoholische als auch alkoholfreie Getränke der Extraklasse.

Golvet

 

Wachtel mit Blutorange, Haferwurzel-Espuma und Sumak bildeten den Hauptgang. Dazu passend gab es  einen Zweigelt von Sepp Muster mit beeriger Note und wohldosierten Tanninen.

Wachtel

Ein weiterer Star des Menüs war das Dessert: wunderhübsch anzuschauener Zuckerschaum mit Himbeerfüllung, Valrhona Dulcey sowie meinem Favoriten das Hibiskus-Sorbet.

Valrhona Dulcey

Zum Abschluss gab es noch Petit Four.

Petit four

Ingesamt ein wundervoller kulinarischer Abend mit toll kombinierten Weinen, guten Drinks und einem zuvorkommenden Service. Nicht zu vergessen die Aussicht.

Golvet
Potsdamer Straße 58
10785 Berlin

Website

 

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2 Kommentare zu „Golvet: Sternerestaurant über den Dächern Berlins“

  1. Isabel ich kann einfach nur Wow schreiben, die Redaktionellen Beiträge erinnern mich immer an vergangene Zeiten, als ich selbst noch den Kochlöffel in einer Profiküche geschwungen habe. Deine Worte umschmeicheln die Kreationen der Küche und du bringst deine Geschmacklichen Erinnerungen schön in deinen Blog. Vielleicht entsteht daraus ja mal ein Buch.

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