„Roast Trip“ mit der Berlin Food Week 2018
Bei der Berlin Food Week 2018 drehte sich alles um das Partnerland, die USA. Dieses Jahr konnte man die Berliner Food-Szene mit dem Motto „Roast Trip“ erleben. Eine Woche lang präsentieren sich Sterneköche, Gastronomen, Start-Ups und Manufakturen aus Berlin. Bei dem Angebot schlug auch mein Foodie-Herz höher. Zur Auswahl standen verschiedene Stadtmenüs in ca. 70 Restaurants, der Besuch von Kochkursen, Produktpräsentationen und eine Erkundungstour des House of Food im Bikini Berlin. Meine Entscheidung fiel dieses Jahr auf das Crackers und das Restaurant am Steinplatz. Die Preise des Stadtmenüs bewegten sich zwischen 29 € bis 79 €, mit Weinbegleitung und auch ohne.
Berlin Food Week 2018 – Stadtmenü im Crackers
Der ehemalige Nachtclub Cookies wurde zu einem Metropolen-Restaurant umfunktioniert: das Crackers. Das Nachtclub-Feeling ist vorhanden geblieben. Zunächst steht man vor einer kaum sichtbaren schweren Tür – immer dem Logo hinterher findet man schließlich die Küche. Als selbstbewusste Berliner – diesem bestimmten Bewusstsein für Konzepte folgend – stiefelten wir weiter durch die Küche und öffneten die Tür mit den vielen Aufklebern. Nicht alle meisterten gleich diese Herausforderung, wie wir feststellen konnten.
Angekommen im Restaurant war ein großer Saal mit nicht leiser elektronischer Musik anzutreffen. Während ich noch daran dachte, wie man wohl die Köche daran hindert, vor den Gästen in alter Küchenmanie laut zu fluchen, wurden wir auch schon nach unserer Reservierung gefragt. An der Bar angekommen und mit einem Aperitif versorgt, war es möglich, alles zu inspizieren. Die Clubatmosphäre ist im Crackers immer noch deutlich spürbar und es sieht eher aus, als wären die Reichen und Schönen hier willkommen. Im Crackers finden Geschäftsessen statt, After-Work-Treffen und auch Leute, die privat dort sind, scheinen sich hier zu tummeln. Eine Atmosphäre, die man mögen kann oder auch nicht. Die Magnumflaschen auf der Karte lassen ein bestimmtes Publikum erahnen.
Das Stadtmenü im Crackers der diesjährigen Berlin Food Week bestand aus der Vorspeise „Vitello Forello“, salzige Zitrone mit Radieschen, dem Hauptgang Havelländer Apfelschwein BBQ und aus der Nachspeise gegrillte Ananas, Earl Grey-Schokolade sowie Zitronen Eis.
Das Stadtmenü war überaus gelungen und wenig klassisch. Die Forelle sagte gut zu, auch wenn der Wein etwas gewöhnungsbedürftig war. Dafür war das Apfelschwein ein großer Genuss. Das BBQ glich dem koreanischem BBQ. Das Schwein sollte auf ein Salatblatt mit Chutney und Cole slaw platziert und dann in einer Rolle verspeist werden. Die heimische Rasse macht dem Mangalica, meiner Lieblingsrasse, große Konkurrenz. Obwohl ich eher Käse bevorzuge, schmeckte die Nachspeise nicht so süß und rundete das Menü sehr gut ab. Daher war es ein sehr gelungener Abend.
Stadtmenü Restaurant am Steinplatz
Das Restaurant am Steinplatz war eine ganz andere Erfahrung der Berlin Food Week. In West-Berlin gelegen, in der Nähe des Ernst-Reuther-Platzes, kommt das Restaurant am Steinplatz eher klassisch daher. Das 4-Gänge-Dinner war kulinarisch eine komplexere Erfahrung als im Crackers. Zunächst bekamen wir das Kalbstatar mit Auster und Spitzkohl. Es folgte der Saibling mit Chorizo und Spinat, der zu meinem Favorit an diesem Abend avancierte. Ein Nebraska Flat Iron mit Artischocke, Zwiebel und Anchovis servierte das Restaurant am Steinplatz als Hauptspeise.
Auch die Nachspeise war perfekt. Grünes Tomatenkompott mit Koriander, Buttermilch und Pecannusseis boten auch denen, die nicht gern so süß essen, einen sehr guten Abschluss für diesen sehr schönen Abend.
Crackers
Friedrichstraße 158
10117 Berlin
Restaurant am Steinplatz
Steinplatz 4
10623 Berlin
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